015 Do your inclusion job, EU
Einfach die Standards der Inklusion leben, die der eigene Betrieb selbst gesetzt hat, liebe Social Media Pressemenschen der EU.
Es ist schon bemerkenswert. Die EU hat vor kurzem entschlossen, sich zu einer eigenständigeren Kommunikationspolitik in den sozialen Medien zu bekennen. Am 28. April 2022 bringt sie in einer Presseaussendung die Gründung und Testphase von zwei Social Media Plattformen zur Kenntnis: EU Voice und EU Video.
Der European Data Protection Supervisor (EDPS) bekennt:
“With the pilot launch of EU Voice and EU Video, we aim to offer alternative social media platforms that prioritise individuals and their rights to privacy and data protection. In concrete terms this means, for example, that EU Voice and EU Video do not rely on transfers of personal data to countries outside the European Union and the European Economic Area; there are no advertisements on the platforms; and there is no profiling of individuals that may use the platforms. These measures, amongst others, give individuals the choice on and control over how their personal data is used.”
Quelle:European Data Protection Supervisor
EU Voice landet also bei Mastadon und die Mammutgemeinde zeigt sich begeistert. Endlich ein wenig Anerkennung, die den dezentralen Netzwerken geschenkt wird! Sieht man auf der Instanz von EU Voice nach, so sind dort mit stand 9.Mai 2022 vierzehn EU-Institutionen vertreten und betreiben Pressearbeit.
Nun, wir befinden uns in einem Testlauf. Das merkt man schon daran, dass sich 12 der angeführten 14 Institutionen in ihren Postings nicht an Kriterien halten, die Blinde und sehschwache Personen bei der Inklusion in sozialen Medien unterstützt. Ja, wir sind wieder einmal bei den Textbeschreibungen von Medien gelandet, die hier ganz frech ausgelassen werden. Wohl gemerkt, das sind keine Poster, die hier in einer Art Liebhaberei am Werkeln sind, sondern bezahlte Medienprofis.
Treten wir doch an die säumigen und von derartigen Massnahmen unbeleckten Institutionen heran und machen sie auf ihr Versäumnis aufmerksam. Schreiben wir es ihnen in die Kommentare. Und verwenden wir doch den netten Hashtag #DoyourinclusionjobEU, damit wir so etwas wie Momentum schaffen. Vielleicht ändert sich ja etwas, iss ja nuuuur eine Testphase.
Artig bedanke ich mich an dieser Stelle bei @mikka@my.medic.cafe für den Hashtag – Vorschlag, den ich leicht abgeändert habe.